Last updated on 7. Juli 2019
Unser Sturm- Wochenende in Cuxhaven
Unser Sturm- Wochenende in Cuxhaven
Ab und an brauche ich ein paar Tage am Meer.
Am Strand sitzen, den Blick aufs Meer gerichtet, bis er sich irgendwo am weiten Horizont verliert.
Den am Strand brechenden Wellen lauschen. Den Kindern zusehen, wie sie aus Strandgut Burgen bauen oder mit ihnen nach schönen Muscheln am Strand Ausschau halten.
Nichts lädt meinen Akku mehr auf als das Meer.
Nichts befreit meine Seele mehr vom Ballast des Alltages als an einem Strand zu sein.
Ein paar Tage am Meer. Ab und zu brauche ich das.
Hinter uns lag ein aufregendes, aber auch emotionales Jahr. Und ich brauchte wieder etwas Meer. Und Strand. Etwas Akku laden. Etwas Seele befreien. Einfach mal durchatmen.
Und so buchte ich uns in den Herbstferien ein Wochenende in Cuxhaven. So kurzfristig fand ich nichts Bezahlbares direkt in Strandnähe, dafür aber eine schöne große Ferienwohnung auf einem Bauernhof inmitten von Wiesen und Feldern, irgendwo in der Nähe der Elbe zwischen Cuxhaven und Hamburg.
Urlaub am Meer! Endlich!!!
Meine Vorfreude währte jedoch nicht lange, denn ich hatte mein übliches Wetterproblem bei der ganzen Vorfreude irgendwie ausser acht gelassen. Und dieses mal war es nicht nur Regen (mit dem komme ich ja inzwischen schon einigermaßen klar,….), sondern direkt ein ausgewachsener Sturm, welcher genau über Cuxhaven ziehen sollte, während wir dort sind…. Oh man …..
Wir fuhren trotzdem, der Sturm sollte nur ca 2 Tage dauern, wir würden aber 4 bleiben. … Die Kinder sollten sich ganz viel Spielzeug einpacken.
Cuxhaven
Lage:
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Ein paar Infos zu Cuxhaven:
Cuxhaven liegt in Niedersachsen. Sie grenzt im Norden an der Nordsee und im Osten an der Elbe / Elbmündung.
Sie ist die drittgrößte Stadt an der niedersächsischen Nordseeküste (nach Wilhelmshaven und Emden) und das größte deutsche Seeheilbad.
Die Elbmündung bei Cuxhaven ist wegen der Anbindung zum Hamburger Hafen eine der meist befahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt.
Das Wahrzeichen und Bestandteil vom Wappen ist die Kugelbake.
Hierbei handelt es sich um einen hölzernen Turm, welcher den Übergang von der Unter- zur Außenelbe markiert. Damit ist es eine wichtige Markierung für die Binnenschifffahrt.
Ausserdem befindet sich dort am Strand der nördlichste Punkt von Niedersachsen.
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Nur knapp 3 Stunden Autofahrt dauerte die Anreise von unserem zu Hause im Münsterland bis zum Ferienhaus.
Bevor wir zum Feriendomizil fuhren, wollte ich zum Strand. Einmal Seeluft schnuppern, das Meer riechen.
Die Ausläufer vom Sturmtief Herwart waren schon deutlich zu spüren.
Es war zwar sonnig, aber schon sehr windig. Eisig-kalter Wind.
Die Kinder entdeckten direkt einen Spielplatz und tobten dort eine ganze Weile. Regelmäßig fuhr die Jan-Cux-Strandbahn vorbei. Sie verbindet den Ortsteil Duhnen mit dem alten Hafen von Cuxhaven.
Fahrplan -> Klick hier
Danach entschieden wir uns für einen kurzen Spaziergang am Strand. Das Meer war nicht da. Dafür wurde der Wind zunehmend stärker.
Am Ende der Mole war es noch windiger und noch kälter…..
Das Türmchen mittig / rechts ist die Kugelbake, das Wahrzeichen von Cuxhaven
Bis zur Kugelbake liefen wir nicht, es war zu kalt und windig.
Statt dessen wärmten wir uns in dem kleinen Strandcafe direkt am Feuer und mit einem warmen Kakao wieder auf.
Es bezog sich immer mehr. Allerhöchste Zeit für die Weiterfahrt zur Ferienwohnung
Unterwegs kamen wir an einer Sammelstelle für Wildgänse vorbei. Tausende Wildgänse sammelten sich hier für ihren gemeinsamen Flug Richtung Süden.
Ich hatte keine Kamera dabei, die Fotos entstanden alle nur mit dem Handy.
Dies war das 1. mal (und nicht das letzte mal….), dass ich diese Entscheidung bereuen würde. Tausende Wildgänse – aber meine Kamera mit dem tollen Zoom-Objektiv lag zu Hause…..
Leider ein qualitativ bescheidenes Handyvideo, gemacht im Sturm und unter vollem Körpereinsatz (wäre fast vom Deich gepustet worden)
Handy bei so einem eisig kaltenund zudem starken Wind still halten ist auch nicht so leicht ….
Aber zumindest erkennt man halbwegs, wie viele Gänse dort waren
Am frühen Abend erreichten wir unsere Ferienwohnung.
Sie lag in der 1. Etage. Eine Trepppe führte in die 2. Etage, wo sich auch noch noch Schlafzimmer (und ich glaube auch ein Badezimmer) befinden, wir benötigten diese Räume jedoch nicht, da die 3 Schlafzimmer in der 1. Etage für uns ausreichend waren.
Link zur Ferienwohnung:
http://www.booking.com/Share-kazSOM
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Am nächsten Tag war Sturmtag.
Wir verbrachten den Tag in der glücklicherweise sehr großzügigen Ferienwohnung. Unser Kühlschrank war voll und in der Ferienwohnung war es warm und gemütlich.
Die Kinder spielten vertieft mit ihrem mitgebrachten Spielzeug. Von dem Sturm, welcher draussen wütete, bekamen sie kaum was mit.
Ich verzog mich mit einer kuscheligen Decke aufs Sofa. Endlich mal in Ruhe etwas lesen – ein Luxus, den ich zu Hause nur selten habe.
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In der Nacht wütete der Sturm dann besonders schlimm. Ab und an warf ich einen Blick nach draussen. An mehreren Stellen sah ich Blaulicht und in der Nähe lag ein Baum auf der Strasse.
Auch am nächsten Tag war es noch sehr windig. Unsere geplante Fahrt nach Cuxhaven fiel aus.
Schade, denn ich hatte mir für Cuxhaven soviel notiert, was man dort mit Kindern unternehmen kann.
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Website von Cuxhaven:
http://willkommen-cuxhaven.de/
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Hier gibts Tipps für Unternehmungen in und um Cuxhaven
https://tourismus.cuxhaven.de/staticsite/staticsite.php?menuid=373&topmenu=4
Wir fuhren ein Stück zur Elbe, stellten fest, dass uns der Wind wieder beinahe vom Deich pustet und fuhren zurück ins Landesinnere.
In der Ferienwohnung gab es einen kleinen Snack und dann ging es direkt weiter
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Unser Ziel: Himmelpforten
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Ein ganz besonderer Ort, vor allem für die Kinder.
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Himmelpforten: Dem Christkind ganz nah
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Das Dorf Himmelpforten nennt sich auch “Das Christkinddorf”
Seit über 40 Jahren schicken Kinder dem Weihnachtsmann oder dem Christkind ihre Wunschzettel.
Angefangen ist dies mit einem einzigen Brief im Jahre 1962. Eine kleine Bewohnerin aus Himmelpforten schrieb einen Brief an den Weihnachtsmann. Dieser landete im Postamt von Himmelpforten und ein Postbeamter setzte sich hin und schrieb dem Mädchen ein Antwortbrief vom Weihnachtsmann.
Durch einen Zufall erfuhr die Presse davon und ab da kamen jedes Jahr mehr Briefe mit Wunschzetteln aus ganz Deutschland in das kleine Dörfchen.
Bis 1972 beantworteten die Postangestellten noch die Briefe im Namen vom Christkind oder dem Weihnachtsmann. Ab 1972 übernahm der ehemalige Gemeindedirektor Willi Pilarski diese Aufgabe. Er holte jeden Morgen die Briefe der Kinder ab und beantwortete sie. Inzwischen gab es auch einen eigenen Poststempel: “Christkind- Postamt”
Seit 1988 beantwortet Postamtleiter Hermann Bardenhagen die Briefe.
Die Zahl der Briefe stieg weiterhin jedes Jahr an und inzwischen sind es weit über 40.000 Briefe, welche in der Vorweihnachtszeit von Kindern aus der ganzen Welt nach Himmelpforten geschickt werden.
Ehrenamtliche Helfer schicken jedem Kind einen Antwortbrief. Aufgrund der Masse der Briefe sind es meistens vorgedruckte Antwortschreiben. Manchmal jedoch erreichen aber Briefe das Christkind-Postamt, welche keine Wunschzettel sind, sondern in welchen Kindern dem Christkind oder dem Weihnachtsmann über ihre Probleme, Sorgen und Ängste schreiben. Solche Briefe werden dann ganz persönlich beantwortet, gelegentlich sogar mit Hilfe vom örtlichen Pastor.
Für die Helfer ist es immer wieder schön zu sehen, dass in so vielen Familien immer noch die Tradition vom Christkind oder vom Weihnachtsmann gelebt wird. Das motiviert die Helfer, sich jedes Jahr ab Mitte November in das Christkindpostamt zu setzten um die Briefe alle zu beantworten.
Adresse für euren Besuch dort:
Christkindplatz 1, Villa von Issendorff, Himmelpforten
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Briefe an das Christkinddorf / Die Adresse vom Christkind:
An das Christkind
21709 Himmelpforten
Hier gibts ein paar Fotos. Leider nur Handyfotos von meinem alten Samsung- Handy,
meine Kamera lag ja, wie ihr wisst, zu Hause (….Großer Fehler, …..)
“Hier arbeitet also das Christkind?”
– “Ja, mit ganz vielen Helfern!”
Direkt neben dem Christkindplatz ist eine kleine Ausstellung.
Viele Jahre hat man in Himmelpforten Weihnachtsmännerfiguren aus verschiedenen Ländern gesammelt.
Am 2. November 2012 wurde die Ausstellung zum ersten mal der Öffentlichkeit präsentiert. Eigens dafür wurde ein altes Fachwerkhaus saniert und umgebaut.
Einst war es das alte Waschhaus der Hofanlage “Kamphof”, direkt neben der Villa von Issendorf. Nach dem Umbau ist es nun das “Haus der 1000 Weihnachtsmänner”.
Neben der Ausstellung kann man auch die Stube vom Weihnachtsmann besichtigen.
Man geht durch einen Gang und rechts und links befindet sich die Ausstellung.
Weihnachtszeit im Christkinddorf:
Ab Ende November öffnet der Christkindmarkt rund um die Villa von Issendorf. Um die 50 Stände, meist Kunsthandwerksstände, laden zum gemütlichen bummeln ein. Ausserdem kann man den fleissigen Helfern im Christkindpostamt über die Schultern schauen.
Link:
https://www.christkinddorf.de/
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Nach Einbruch der Dunkelheit fuhren wir zurück zum Ferienhaus.
Es war vor allem für die Kinder ein schöner Ausflug in das Christkinddorf.
Aber sehen wir es auch mal so: …. Wieder ging ein Tag am Meer zu Ende. Ein Tag am Meer – aber ohne Meer. ….
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Endlich ans Meer!
Wir fuhren zu dem Strand in Cuxhaven, bei welchem wir auf dem Hinweg schon kurz einen Zwischenstop eingelegt haben.
Der Sturm hat ordentlich Schaden hinterlassen….
Endlich Strand! Endlich Meer!
Der Schein vom blauen Himmel trügt. Der Wind pustete immer noch stark und war eisig kalt
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Video, um euch den Wind kurz darzustellen:
Früher im Mittelalter nannte man alle Seezeichen, auch Leuchttürme, Bake. Auch der Vorgänger der heutigen Kugelbake war ein Leuchtturm. Die heutige Kugelbake (Höhe ca 28 Meter) wird nachts zwar auch beleuchtet, dies dient jedoch lediglich als Touristenatraktion.
Sie markiert das Ende der Elbe und ist somit für Binnenschiffer ein wichtiges Zeichen. Die Elbe ist hier bereits ca 18 km breit.
Der Schifffahrtweg von hier über die Elbe nach Hamburg ist einer der wichtigsten Schifffahrtsstrassen der Welt.
Seit 1913 ist die Kugelbake Bestandteil vom Wappen Cuxhavens.
Der Wind pfiff eiskalt über den Strand und nahm dabei viel feinen Sand mit. Das tat im Gesicht sehr weh …
Wieder wärmten wir uns im Cafe auf. Irgendwann fiel mir am Horizont ein Böötchen auf, welches doch etwas größer schien ….
Je näher es kam, desto deutlicher wurde es: Bei dem “Böötchen” handelte es sich tatsächlich um die Queen Mary 2 !!
Wow! Ich war nicht die einzige, welche das warme Cafe kurz für ein Foto verließ.
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Nach einem wohltuenden heißen Kakao machten wir uns auf den Rückweg
….. am Deich in Otterndorf machten wir noch einen kurzen Zwischenstop.
Video:
Das war unser letzter Abend in Cuxhaven.
Dieser Kurzurlaub ist dann doch ganz anders gelaufen, als wir es geplant hatten.
Aber wir werden irgendwann wieder nach Cuxhaven fahren, dann hoffentlich bei besserem Wetter, denn die Stadt bietet wirklich sehr viel, auch für Familien mit Kindern!
Und noch etwas: Ohne diesen Sturm an diesem Wochenende in Cuxhaven hätte ich einen ganz besonderen Menschen womöglich niemals kennen gelernt.
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I.L.D. !!!
Hallo Elly,
ich kann das so gut nachvollziehen. Ich brauche zwischendurch auch einfach mal das Meer. Ist ein echt schöner Artikel geworden. Besonders das Foto von der Queen Mary 2 finde ich genial.
Liebe Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
vielen Dank
Scheinbar bin ich längst nicht so alleine mit meiner Meer-“Sucht” wie ich dachte ;-)
Die Quen Mary ist ein tolles Schiff.
Am nächsten Tag in Hamburg haben wir sie uns nochmals ganz aus der Nähe begucken können :-)
Lg