Last updated on 3. November 2018
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Die Trolle von Schweden
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In ganz Skandinavien gibt es viele Troll-Mythen und dadurch finden sich in Norwegen, Schweden, Dänemark und Island auch viele Spuren dieser Sagen. So finden sich viele Orte mit dem Begriff “Troll”, Strassen wurden nach ihnen benannt und sogar ein norwegisches Erdölfeld heisst “Troll”
Unter den Ländern unterscheiden sich die Trolle jedoch. So haben die norwegischen Trolle z.B. eine lange Nase, während die schwedischen Trolle eher eine Kartoffelnase haben und auch vom Charakter her sind sie etwas unterschiedlich. Es heisst, die nettesten Trolle leben in Schweden.
In Schweden, so sagt man, leben die Trolle im Wald. Und so verwundert es nicht, dass etliche zunächst unerklärbare Naturphänomene dem Wirken der Trolle zugeschrieben wird. Viele Berge sind zum Beispiel eigentlich Trolle, welche manchmal mehre Hundert Jahre schlafen. Schlafen sie nicht, helfen sie den Tieren bei der Futtersuche. Und ebenfalls sollen es Trolle sein, welche den berühmten Topf voll Gold am Ende des Regenbogens bewachen, sie lieben Gold. Sie sind nur in der Dämmerung oder nachts unterwegs, denn das Sonnenlicht lässt sie zerbrechen oder zu Stein werden (da gibt es verschiedene Sagen zu). Der Donner beim Gewitter kann sie töten, daher mögen sie keine Gewitter und ihr Verhalten den Menschen gegenüber ist immer ein Spiegel des Verhaltens des Menschen zu ihnen und zu der Natur.
Die schwedischen Trolle wollen den Menschen keinen Schaden zufügen. Sie sind manchmal seltsam und sehr unzuverlässig. Manch einer Sage nach stehlen Trolle kleine Kinder und tauschen sie gegen ein Trollkind aus. Das ganze nennt sich “Wechselbalg” (schrecklicher Begriff, wie ich finde) und ich finde schon, dass man das als “Schaden zufügen” bezeichnen könnte. Abwehren bzw sein Kind schützen kann man durch eine Taufe. Aber es gibt auch sehr viele weitere Sagen über die kleinen Zwerge oder Riesen. In anderen Sagen sind sie flink und hilfreich, nicht nur den Tieren gegenüber.
Fakt ist jedenfalls, dass man manchmal in Skandinavien kleine Mini-Häuser in Vorgärten sieht. Das sind Wohnhäuser, erbaut für die Trolle. In manchen Orten gibt es sogar Miniaturkirchen, denn bis heute glauben viele Menschen an die unzähligen Sagen und Mythen rund um die geheimnisvollen Wesen.
Ich habe im Netz eine tolle Karte von Skandinavien entdeckt, welche ganz besondere Troll- Orte markiert:
http://www.dietrolle.de/trollspuren.php?
Die Trolle von Schweden
Nördlich von Tranås gibt es einen besonders ungewöhnlichen Trollstein.
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– Die Trollstenen –
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Das Gebiet liegt mitten im schattenspendenden Wald. Angesichts der anhaltenden und ungewöhnlichen Hitzewelle in diesem Sommer 2018 sehr verlockend. Und im Wald gibt es immer viel zu klettern und zu entdecken, aus dem Grund brauchten wir die Kinder gar nicht lange überreden.
Einzige Voraussetzung: nach dem Ausflug dürfen sie noch in den Pool.
Also alles wie immer. Wir waren selber gerne im Pool und nach einem Ausflug mit unseren Kindern im Pool zu toben wurde unser täglicher #smallhappyhomemoment , auf den wir uns jeden Tag richtig freuten!
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Und am Wegesrand gibt es soviel zu entdecken! Meine Kinder hatten ganz verschiedene Ziele, was sie finden wollten. Die einen wollten einen Troll sehen, die anderen einen Elch (beides bei sengender Sommerhitze wohl eher unwahrscheinlich) und dann dachten sie sich schon Geschichten zu den Trollen aus. Ausserdem haben die Kinder abgestimmt, wer von ihnen denn wohl ein Troll sein könnte.
Ergebnis: Keiner, denn Trolle seien ja alle hässlich! (Puh.)
Es war herrlich, durch die Natur zu laufen. Oder nein, Moment, ich korrigiere: Es wäre bestimmt herrlich gewesen, durch die Natur zu laufen, wären nicht die schwedischen Killermücken in Scharen auf uns geflogen.
Ja, da waren sie tatsächlich. Wir waren ja bislang wirklich verschont geblieben und ich konnte diese Hysterie über die schwedischen Mücken nicht verstehen. Aber das änderte sich an diesem Nachmittag.
Geschuldet war das wohl der Tatsache, dass es hier mehrere kleine Seen um uns herum gab. Seen, welche am schattigen Waldrand lagen, aber genug Sonne ab bekamen, um zu einer idealen Brutstätte für diese kleinen Plagegeister zu werden …..
Besser wurde es erst, als wir tiefer im Wald waren.
Andere Insekten erfreuten uns da dann wesentlich mehr.
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Ich liebe die Phantasie der Kinder. Sie lassen uns sooft die Welt anders sehen, als wir sie als Erwachsener sehen..
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Manchmal konnte man es nur erahnen, was auf dem Schild steht. Die Kinder fanden das spannend und wir überliessen es ihnen, den Weg zu finden. Und so hatten wir 5 kleine Detektive, welche akribisch Hinweise für den richtigen Wanderweg suchten, sich untereinander absprachen und so zu einem tollen Wege-Finde-Team wurden!
.In den Wäldern findet man oft einen weichen Teppich aus Moos, welcher alles überwuchert, als hätte ihn jemand einfach über den Waldboden gelegt
Nach einem ca 1/2- stündigen und sehr kurzweiligen Spaziergang erreichten wir die Trollstenen. Schon auf dem Weg dorthin fiel uns auf, dass rechts und links vom Weg riesige Steinblöcke lagen.
Und auch der Trollstein ist so ein riesiger Felsbrocken. Das Besondere: Er liegt fast schwebend auf 3 kleinen Steinchen.
Das wirkt fast unwirklich und man fragt sich, wie so etwas zustande kommt.
Es ist kein Wunder, dass sich die Menschen in Schweden so etwas gerne mit Sagen über Trolle erklärten. Denn beim Trollstein in Tranås – so erzählen die Geschichten – war es ein Troll, welcher den großen Stein auf die 3 kleinen gelegt hat.
Tatsächlich kam dieses Gebilde natürlich anders Zustande: Als das Eis der Eiszeit zu schmelzen begann, riss das von Norden kommende Schmelzwasser die riesigen Steinbrocken mit sich. Zwischen den beiden großen Steinbrocken war eine Erdschicht, welche weg gespült wurde. Nur die 3 kleinen Steine blieben und so entstand der Trollstein.
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Drumherum gibt es überall Steine und Baumwurzeln, für die Kinder war das ein riesiger Kletterspielplatz und trotz der Hitze waren sie kaum zu bremsen.
Natürlich habe ich als Mutter da immer Angst, dass den Kindern dabei was passieren könnte. Aber die Kinder wussten sehr genau, was sie können und was sie lieber sein lassen und so habe ich so manches mal lieber nicht ganz so genau hingeschaut, statt dass ich als “Helikoptermutter” die Kinder ewig nur zur Vorsicht mahne und sie somit in ihrer Abenteuerlust ausbremse ….. Aber zugegeben, es fiel mir schwer …. mein Partner ist da wesentlich relaxter. Vielleicht ist das nur so ein Mütter-Ding, ….. die Kinder hatten jedenfalls Spaß und riefen immer wieder “Guck mal Mama, wo ich stehe!” oder “Papa, ich spring jetzt hier runter!” …..
Kurz bevor mein Blutdruck gefährliche Höhen erreichte, traten wir den Rückweg an. Sicher ist sicher.
Bin wohl doch ein ganz klein wenig Helikoptermutter,…..
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Unser Urlaub in Schweden neigte sich langsam dem Ende zu …..
Ein paar Berichte kommen aber noch. So nehme ich euch z.B. mit nach Husqvarna. Was viele nur als Marke für viele Gartengeräte kennen, ist nämlich auch eine Stadt in Schweden und diese steht ganz im Zeichen der berühmten Firma! Und ausserdem haben wir uns noch die komplette Ostseite vom Vätternsee angesehen, dem zweitgrößten See von Schweden mit malerischer Panoramastrasse und einer kleinen Insel mittendrin.
Es hat mich gefreut, dass ihr wieder dabei gewesen seid!!! Danke.
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