Last updated on 24. September 2022
Unsere erste Safari in Afrika
Unsere erste Safari in Afrika
…. und es geht weiter!
Unsere Gästefarm kennt ihr ja nun, wie versprochen folgen jetzt die Fotos unserer sog. Game-Drives (so nennt man die Safaris in Namibia) und auch die Fotos von den Sundownern.
Auf dem 10 ha großen Areal, auf welchem sich auch das Gästehaus und die Farmgebäude befinden, leben viele Tiere:
Antilopenarten, viele verschiedene Vogelarten, eine Herde Giraffen und auch Leoparden, doch diese zu sehen ist Glückssache.
Wie läuft ein Game Drive ab?
Wir haben mehrere GameDrives gemacht, nicht nur auf der Otjisazu- Gästefarm.
Der Ablauf ist immer ähnlich:
Mit einem geländefähigen, offen “Kleinbus” fährt mal in das Gelände hinein.
Manchmal sitzt vorne am Auto ein “Späher”, welcher mit seinem geübten Auge nicht nur Ausschau nach Tieren hält, sondern auch die Wege im Auge hat und vor tieferen Schlaglöchern warnt.
Die Guides wissen, wo sich die Tiere meistens aufhalten, deswegen sieht man immer irgendwelche Tiere, nur braucht man manchmal auch etwas Geduld.
Wann ist die beste Jahreszeit für Game-Drives?
Man sagt ganz grob:
Im namibianischen Winter (Juni / Juli / August/ September) ist Trockenzeit, daher ist das Gras hell und verdorrt und die Tiere ziehen zu den Wasserlöchern.
Aus dem Grund sieht man dann an den Wasserlöchern meistens mehr Tiere als im Sommer.
Im Etoscha-Nationalpark zB ist dann an den Wasserlöchern meistens mit Tieren zu rechnen.
Das Wetter ist tagsüber angenehm. Meistens blauer Himmel und sonnig um 20 – 25 Grad.
Nachts kann es aber auch frieren.
Im Sommer (November / Dezember / Januar / Februar) ist es zwar heiß, es regnet aber auch viel, dadurch ist die Landschaft grün und dicht bewachsen. Da es dann überall Wasserquellen gibt, sind die Wasserlöcher eher weniger gut besucht und im dichten grünen Busch entdeckt man die Tiere nicht ganz so leicht. Tiere sieht man aber auch dann, meine Freundin hat im Januar sogar Löwen im Etoscha gesehen, dieses Glück hatten wir leider nicht.
Mit diesem Wagen waren wir auf der Otjisazu-Guestfarm unterwegs.
Ich weiß nicht, wer aufgeregter war … wir oder die Kids?
So ganz realisieren konnte ich das alles ohnehin noch nicht, was vielleicht auch meinem Schlafmangel geschuldet war – nach unserem Nachtflug hatte ich kaum geschlafen.
Wir saßen wirklich in einem Gelände-Jeep und gleich würden wir unsere erste Safari-Fahrt in Afrika erleben!
Inzwischen gibt es übrigens einen neuen Wagen auf der Farm:
Und dann starteten wir in das riesige Gelände.
Festhalten und los gehts!
Die Fahrt war holperig, denn die Wege führten über Stock und Stein, durch das trockene Flussbett, durch die Büsche. Für die Kids schon das erste kleine Abenteuer, denn Anschnallgurte gibt es in den Game-Drive-Fahrzeugen nicht.
Die Landschaft imponierte uns, vor allem diese unbebaute Weite. Und Andreas erklärte und viel zu Flora und Fauna. Die Kids lauschten gespannt.
Biologieunterricht und Geographieunterricht live vor Ort, viel interessanter als in der Schule.
Der Winter in Namibia ist sehr gut auszuhalten. Blauer Himmel mit ein paar Schönwetter-Wölkchen und um 20 Grad.
Grün ist im namibianischen Winter kaum etwas, eher gelb, verdörrt, trocken.
Umso besser konnten wir aber die Tiere sehen – aber wo waren sie denn nun?!
“Mama, wo sind denn die Tiere?”
– “Hier überall, haltet die Augen offen.”
Manchmal sind sie etwas versteckt, aber wir haben bei jedem GameDrive viele Tiere gesehen.
Und manchmal sogar ganz nah, dazu aber später
Termitenhügel
Überall in der Landschaft rund um Windhoek sieht man Termitenhügel
Termiten gehören nicht zu den Ameisen, sondern zu den Schaben.
Ihre Bauten sind kleine architektonische Meisterwerke.
Mit einem ausgeklügelten Belüftungssystem schaffen sie es, Tag wie Nacht und Sommer wie Winter ungefähr die gleiche Temperatur von ca 32 °C zu halten. Für die Termiten überlebenswichtig.
Der Hügel ist sehr fest, fast wie mit Zement gebaut.
Der Hauptbau der Termiten ist im Erdinnern unterhalb von dem Termitenhügel.
Der Hügel dient dazu, die Temperatur zu halten.
Wenn die Temperatur sich außerhalb des Hügels erhöht, wird die Luft in den äußeren Kanälen im Termitenbau wärmer und steigt nach oben. Da Termitenhügel so gut wie keine Öffnungen besitzen, kann die Luft jedoch zum Großteil nicht entweichen. An der Spitze des Kegels angekommen, fließt sie stattdessen im Schornstein des Hügels nach unten. Die kältere Luft, die sich dort befindet, wird weiter geschoben. Ist sie unten angelangt, fließt sie über Kanäle zur Außenseite und der Kreislauf beginnt erneut.
Wird es abends um den Hügel herum wieder kälter, dreht sich der Zyklus um. Dann kühlt die Luft in den äußeren Kanälen ab, fällt hinab und warme Luft steigt im Schornstein auf.
Über winzige Poren gelangt Sauerstoff in den Luftstrom und CO2 und Methan werden laufend entsorgt.
Im Bau leben die Tiere. Sie ziehen ihren Nachwuchs auf und züchten ihre eigenen Pilze zur Ernährung.
Die Kids waren ebenso wie wir beeindruckt, was die kleinen Tierchen da bauen.
Und wenn Interesse da ist, kann man sich Schulstoff auch viel besser merken. Die Kids konnten auch nach 2 Wochen noch erklären, was es mit den Termitenbauten auf sich hat.
Dieser Termitenbau wurde von den Termiten verlassen – hat aber schon einen neuen Untermieter gefunden.
Die Fahrt durch die Landschaft war spannend. Es ruckelte und schaukelte – und wir hielten gespannt Ausschau nach den ersten Tieren
Nach der Antilopenkunde ….
…. konnten die Kids es kaum erwarten, die ersten Antilopenarten zu sehen und zu bestimmen.
Die erste Antilope
Und es dauerte tatsächlich gar nicht so lange, bis der Späher nach links zeigte:
Die erste Antilope – wow!
Wir waren während dieser Reise dreimal bei Andreas auf der Otjisazu-Farm. Am Anfang, mittendrin und zum Schluss vor der Heimreise.
Daher folgen nun die gesammelten Fotos aller Game-Drives und auch der Sundowner – das sind Fahrten zum Sonnenuntergang auf einem kleinen Hügel auf der Farm. Dort gibt es kalte Getränke, während die Sonne in einem wundervollen Farbspektakel hinter dem Horizont verschwindet.
Die Fotos von unseren Gamedrives auf der Otjisazu – Farm
Fotos von unserem Game-Drives
Kudu – Weibchen
Strauße
Habicht
Auch hier auf der Farm leben die Baboons, die nicht ganz ungefährliche Pavianart. Zum Glück kamen sie uns nie sehr nahe
Kudus!!! Ich mag diese majestätischen Tiere, vor allem die Männchen mit ihren imposanten Hörnern
Das sind Akazienbäume, das Lieblingsfressen der Giraffen. Mit ihrer langen und lederartigen Zunge umschließen sie den Zweig und ziehen die Knospen und Blätter ab, ohne sich zu stechen. Wenn der Mensch sich an den Dornen sticht, ist das sehr unangenehm.
Die Zunge einer Giraffe kann bis zu 25 cm lang werden.
Der vordere Teil ist dunkel – das ist ein Sonnenschutz, damit die Tiere beim stundenlangen Blätterzupfen unter der Sonne Afrikas keinen Sonnenbrand auf der Zunge bekommen.
Impalas
Die Go-Away-Vögel erinnern uns mit ihrer Stehmähne an den Dart-Spieler Peter Wright
Ihr Ruf klingt wie ein Feueralarm
Eine Herde Blessböcke im trockenen Flussbett
Manchmal war es nicht einfach, aus dem fahrenden Auto auf die Tiere scharf zu stellen ….
Ein Dik Dik
Und ein weiteres Dik Dik Pärchen. Sie sind die kleinsten Antilopen und sehr scheu
Ein frecher Springbock – streckt er uns doch tatsächlich die Zunge raus und geht
Fahrt über das riesige Farm-Gelände
Wir hielten Ausschau nach den Giraffen. Die müsste man doch eigentlich gut sehen, dachten wir
Niedliche Erdmännchen
Springböcke
Springböcke sieht man sehr häufig
Rappenantilopen
Springböcke mit der Farm im Hintergrund
Leoparden
Es gibt Raubkatzen auf der Farm. Direkt gesehen haben wir sie nicht.
Aber abends gehört – und auch ihre Spuren gefunden. Mitten beim Gamedrive hielt Andreas an.
“Kommt mal mit, ich zeige euch was!” Im Vorfeld hat er mir gesagt, worum es geht, und gefragt, ob die Kids so etwas sehen dürfen. Wir haben selber mehrere Katzen und manchmal bringen sie uns ‘nette’ Geschenke. Und auf dem Bauernhof erlebt man ohnehin so einiges, was abhärtet – also: Lets go!
Leoparden schleppen ihre Beute in die Bäume, um sie so vor diebischen Hyänen und Löwen zu verstecken.
Das Foto ist bewusst sehr klein, wer es größer sehen möchte, braucht es nur anzuklicken
Wir waren fasziniert, die Kids haben sich das ganz genau angesehen – und direkt an den Hörnern bestimmt, welches Tier es mal war, sehr zur Freude von Andreas, welcher ihnen das alles wenige Stunden vor dem Gamedrive alles erklärt hat.
Wenn man sich die Größe der Beute ansieht, kann man sich vorstellen, dass es ein Kraftakt für den Leoparden sein muss, seine Beute da hoch zu hieven.
Und das ist die Natur, genau das ist es, was man im Zoo nicht zu sehen bekommt.
Aber man hat eben auch keine Garantie, die Tiere zu sehen.
Der Leopard war sicherlich nicht sehr weit weg, wir konnten ihn nachts ein paar mal hören – aber gesehen haben wir ihn nicht.
Die Giraffenherde auf der Otjisazu-Farm
Die Giraffen haben wir nicht bei jeder Ausfahrt gesehen.
Dafür hatten wir bei einem Gamedrive das unglaubliche Glück, die ganze Herde zu sehen.
Sie standen zwischen den Büschen, gut versteckt. Etwas weiter standen mehrere Oryx-Antilopen und Springböcke.
Während wir auf der Straße standen und die Giraffenherde samt niedlichen Nachwuchs beobachteten, bemerkten wir nach einer Weile, dass sich die ganze Herde in Bewegung setzte – genau in Richtung Straße!
Andreas gab Gas, um etwas näher an die Herde heranzukommen.
Und dann, innerhalb von Sekunden, überquerten ca 20 Tiere direkt vor uns die Straße! Das Ganze ging so schnell, dass wir mit filmen / fotografieren kaum hinterher kamen.
Es war ein unglaublich, wie im Film, aber live und direkt vor uns!
Diesen Anblick werden wir wohl nie vergessen
Ist das nicht toll?
Wir stehen in der weiten Landschaft von Afrika und vor uns eine ganze Herde Giraffen inklusive Jungtiere.
Von diesem Anblick waren wir schon ganz geflasht und konnten unser Glück kaum fassen.
Sie schienen uns nicht einmal zu bemerken. Und wir konnten in Ruhe beobachten – und vielleicht hätten wir da auch noch eine Weile gestanden …
… aber dann liefen sie alle auf einmal los, direkt vor unserem Auto her. Unbeschreiblich!!!
Es ist beeindruckend, wie die Tiere ihre 1,50 m langen Beine beim laufen so perfekt koordinieren
Das Jungtier (Kalb) ganz hinten ist erst wenige Wochen alt
Kurzes Video inkl SloMo meiner Tochter
.
Bei einem GameDrive eine Wochen später trafen wir die Herde wieder
Seht ihr das kleine Jungtier? Es verschwindet fast im Gras
Sooo niedlich. Und die Giraffe vorne zeigt uns ihre ledrige Zunge. Biologieunterricht perfekt.
Wenn in Afrika die Sonne untergeht …..
Immer wieder ein Highlight: Ein Sonnenuntergang in Namibia
Wenn wir bei Andreas auf der Farm waren, fuhren wir fast jeden Abend zu einem kleinen Berg. Dort gab es kühle Getränke – und man hatte einen fantastischen Ausblick über die weite Landschaft, über welche sich die Sonne farbenfroh senkte.
Der Sonnenuntergang im Juli ist um 18.30 Uhr.
Und danach ist es immer direkt frisch.
So frisch, dass wir unsere Winterjacken angezogen haben.
Der fantastische Ausblick über das Land. Unten mittig sieht man ein kleines Wasserloch, welches immer mit Wasser gefüllt ist
Elands und Oryxe am Wasserloch
Wer möchte, kann bis an die Spitze des Hügels laufen, von oben ist die Aussicht unbeschreiblich
Die Kids, in Deutschland eher mal genervt, wenn ich unterwegs irgendwo anhalte, um einen schönen Sonnenuntergang zu fotografieren, ließen nun hier am Berghang in Namibia ihre Handykameras glühen.
Fotos der untergehenden Sonne, Selfies im gold-orangenen Abendlicht, Spielerei mit den Kontrasten.
Dieses Licht ist fast surreal
Ein kleiner Kameraschwenk, nur um einmal kurz diese unendliche Weite zu zeigen – und diese Ruhe
Bevor es zu dunkel wurde, stiegen wir wieder den Berg hinab und gingen zum Auto.
Glücklich über diesen unvergesslich schönen 1. Sonnenuntergang in den scheinbar unendlichen Weite Namibias.
Wenn die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, dauerte es nicht mehr lange, bis der Himmel sich in ein leuchtendes und knalliges Orange verwandelte
Eine Stimmung, so magisch wie die Farben des Himmels.
Die einzigen Geräusche, welche man hier oben hört, sind die Zikaden, welche nach Sonnenuntergang in ihr Lied einstimmen.
Eine Ruhe, welche einen binnen kürzester Zeit den stressigen Alltag zu Hause vergessen lässt.
Man ist ganz weit weg von den ganzen schlechten Nachrichten der letzten Zeit.
Die Welt hier oben ist einfach nur friedlich.
Ich vermisse es. Sehr sogar.
.
Und dann ging der Vollmond auf. Und schien hell über die Landschaft.
Die Fahrt zurück zur Farm im fast dunklen hat auch was Besonderes. Beim Schreiben der Zeilen spüre ich allerdings auch direkt wieder die Kälte.
Rückkehr auf die Farm.
Das Abendessen war bereits vorbereitet und das Feuer im Kamin brannte, an welchem wir uns aufwärmen konnten.
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Gut in Erinnerung geblieben ist mir auch eine Fahrt in der Nacht, mit dem Nachtsichtgerät haben wir uns zum Beispiel die Termitenhügel angesehen. Was jetzt vielleicht langweilig klingt, war hoch interessant, denn es zeigte uns wieder einmal, was für ein imposantes Bauwerk so ein Termitenhügel ist.
Und auch die Fahrt durch die dunkle Nacht war ein besonderes Erlebnis.
Sonnenuntergang auf der Farm
An einem Abend fuhren wir nicht zu dem Sundowner-Berg, sondern blieben auf der Farm. Und während die Kids das WLAN nutzten, um ihre Flammen und Duolingopunkte zu erhalten und ihren Freunden Fotos schickten (“Wir haben schon zwei Sonnenuntergänge auf dem Berg gesehen, jetzt möchten wir mal chillen!” “Genau. Wir fahren doch heute eh nicht raus, also!” Also – genauso ein bekräftigendes Argument wie ‘Darum’ …) … jedenfalls nutzten mein Lebensgefährte und ich die Zeit vor dem Abendessen für einen Spaziergang auf der Farm.
….. ein wunderbarer Ort.
Vielen Dank, dass ihr wieder dabei ward.
Beim nächsten mal schauen wir uns die Hauptstadt von Namibia an und finden ganz viele Hinweise von damals, als Namibia noch deutsch war.
Bereits veröffentlichte Beiträge über unsere Namibia- Reise
Hallo Elly,
Ich finde deine Bilder sehr schön und faszinierend und wollte auch schon immer eine Safari machen. Danke für die tollen Einblicke!
Schöne Grüße,
Lara
Hallo Lara,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du auch irgendwann eine Safari in Afrika erleben wirst – es ist unvergesslich schön
Liebe Grüße
Elly
super tolle Bilder!
Vielen Dank!!!!
[…] Unsere erste Safari in Afrika […]
[…] Highlight war die Giraffenherde – ein absoluter Gänsehaut-Moment. […]