Last updated on 11. Juni 2020
Harz Brocken
Mini-Urlaub im Harz
Harz Brocken
Wir hatten einen Termin im Harz und haben beschlossen, die Pflicht mit dem Angenehmen zu verbinden. Wir wollten bereits einen Tag früher anreisen, in einem Hotel übernachten und am Vormittag auf den Brocken fahren.
Wir = in diesem Fall meine Mutter, die Kinder und ich. Mein Mann war zu einer Messe nach Kassel gefahren.
Wir haben nach einem geeigneten Hotelzimmer gesucht und würden fündig in einem Apartmenthotel. In diesem Hotel gibt es sehr viele kleine Apartments, diese sind aber vor etlichen Jahren an Privatleute verkauft worden und werden dementsprechend von unterschiedlichen Vermietern angeboten.
Wir buchten bei diesem Anbieter, der Text und die Fotos waren vielversprechend:
Website des Anbieters
Anbieter bei FeWo-Direkt
Vor allem folgendes fanden wir sehr ansprechend:
Die Dreiraum Apartments sind ausgelegt für bis zu vier Personen und wurden im Jahr 2014 grundlegend saniert und modernisiert. Das gesamte Mobiliar, Flachbild-TV und Küche wurden Anfang 2014 erneuert.
Lage von unserem Hotel mitten im Harz
Tag der Anreise
Freitag, 08. Mai 2015
Die Fahrt war anstrengend und zäh. Ich hatte den Eindruck, bedingt durch den Bahnstreik waren noch mehr Autos als sonst an einem Freitag auf der Autobahn, wir hatten Stau an Stau und kamen erst um 20 Uhr am Hotel an.
Die Kinder waren nöselig, wir freuten uns auf das Hotelzimmer und auf die Betten.
Als wir das Zimmer voller Vorfreude betraten, dachten wir erst, wir sind verkehrt. Waren wir aber nicht. Leider ….
Das Zimmer war verwohnt, die Möbel unansehnlich. Die Küche aus den 70ern, es war dreckig, die Lampen waren teilweise defekt, die Balkontür war kaputt und im Badezimmer war Schimmel!
….. nicht schön ……. wir kamen uns vor wie in einem schlechten Film …….
Absolut nicht das, was versprochen wurde – ganz im Gegenteil!
Den Vermieter erreichten wir bis heute (1 Woche später) nicht. Auch auf die Nachricht von FeWo-Direkt, welche ich kontaktierte, reagierten sie nicht.
Die beiden Türme des Apartmenthotels
Die Balkontür
Das Regal im Schlafzimmer
Das Bad, ch fand noch Haare vom Vormieter,…… Nur gut, dass ich nie ohne Desinfektionsmittel auf Reisen gehe …..
…. aber Schimmel geht garnicht!!!!!
Winziges Bad ohne Fenster.
Wohnraum war ok, Stil Eiche rustikal, aber ok…..
Kinderzimmer …. Betten abgewohnt, das Zimmer viel zu klein. Die Tür ging so eben auf, spielen hier? Nicht möglich. Die Kindersicherung war zu klein. Auf den Fotos sah man ein neues, modernes Etagenbett mit guter Sturzsicherung.
Die Küche, Breite Arbeitsbereich ca 1 Meter, die Tür machte es auch nicht besser,….
Zur Erinnerung:
Die Website (und auch die Fotos) versprachen:
… wurden im Jahr 2014 grundlegend saniert und modernisiert. Das gesamte Mobiliar, Flachbild-TV und Küche wurden Anfang 2014 erneuert….
…… :(
Könnt ihr unsere Enttäuschung verstehen?
Edit:
Der Vermieter hat sich nun doch gemeldet, er bietet mir 50 % Erstattung an.
Pluspunkt:
Die Aussicht
Ganz schön hoch …… 11. Etage
Die Geschichte von Ele
Auf ganz vielen Fotos taucht in diesem Reisebericht der kleine Stoffelefant “Ele” auf.
Dieser gehört aber nicht etwa meiner ältesten Tochter Nina, sondern ihrer Schulklasse.
Jedes Wochenende wird ein Kind ausgelost, welches dann Ele mit nach Hause nimmt und in einem Tagebuch aufschreibt, was Ele an diesem Wochenende alles erlebt hat.
Es war Zufall, dass Ele genau an diesem Wochenende bei unserer Nina war.
Wir haben viele Fotos gemacht und sie dann in Eles Tagebuch eingeklebt.
In der Hotellobby
Viel haben wir vom Hotel nicht gesehen, aber es gibt einen Bowlingbereich, ein Hallenbad, Billard, Bars und Co. Wenn man ein schönes Zimmer hat, kann man sich hier wohlfühlen.
Zusätzlich bietet das Hotel Frühstück an. 8.50 € p.P., auch für Kinder. Wem das, so wie uns, zu teuer ist, kann sich einfach Brötchen für den Folgemorgen vorbestellen. Wir haben das gemacht, die Preise waren in Ordnung und die Brötchen lecker. Wenigstens etwas.
Im Hotel kann man Nippes kaufen, Schönes und weniger Schönes.
Die Fahrt zum Brocken
Der Brocken ist mit 1141,2 m ü. NHN der höchste Berg in Norddeutschland.
Wir fuhren mit dem Auto bis zum Ort Drei Annen Hohne.
Hier gab es einen Bahnhof für die Schmalspurbahn, welche auf den Brocken fährt. Es gibt zwar auch schon einige Orte vorher Bahnhöfe, aber sie führen alle ohnehin zu diesem Ort und es lag auf unserem Weg.
Die Tickets für die Fahrt mit der Schmalspur-Dampflokbahn auf den Brocken kosten für Hin- und Rückweg 37,00 € für Erwachsene, Kinder von 6-11 Jahre zahlen 18,50 €, Kinder bis 6 Jahre sind frei.
Man kann natürlich auch nur entweder hoch oder hinunter fahren. Dann liegen die Preise bei 24 € für Erw. und 12 € für Kinder von 6-11 Jahre.
Die Fahrt dauert ca 1 Std. Die meiste Zeit fährt man durch Waldgebiet, zwischendurch hat man aber schöne Ausblicke auf die Umgebung.
Wir hatten leider Pech mit dem Wetter, …. Regen …… Brocken
Der Weg vom Parkplatz zum Bahnhof
Dann kam die Dampflok bzw die Brocken – Bahn – und unsere Kinder staunten begeistert
Schierke
Kleiner Zwischenstop in Schierke
Die Kinderfahrkarte war auch kindgerecht bedruckt – unsere Kinder hats gefreut, die Lok hatte einen Namen (und der war nicht Thomas ;) )
Jana hielt ihre Karte die ganze Zeit fest und durfte sie dann beim sehr kinderlieben Schaffner sogar selber entwerten – das hat sie hinterher auch jedem voller stolz erzählt !
Dicke Felsbrocken direkt an der Schiene
Der Wanderweg hoch zum Brocken
Schneereste – und der Turm in einer dichten Wolke …
Angekommen, ausgestiegen. Die ersten Gäste warteten schon, um wieder hinab zu fahren.
Toni dockt gleich rückwärts an den Zug an und dann gehts wieder bergab
Anfangs hatten wir einigermaßen gute Sicht, wenig später waren wir in einer dicken Regenwolke.
Nach ein paar Fotos kehrten wir beim Brockenwirt ein – dort gab es eine Stärkung und zugleich auch etwas zum aufwärmen.
Der Wind war stark und eisig.
Zitat eines meiner Kinder zu dem starken Wind: “Man, mich nervt das Gewinde!” ;)
Aufstieg zum Gipfel
Dicke Regenwolken …..
Geschafft, ganz oben am Gipfel – mit Ele :)
An dem Stein war eine lange Schlange, trotz des Wetters – jeder wollte natürlich ein Foto von sich und dem Stein.
Erinnert mich an dem bunten Betonklotz in Süd-Florida ;)
Hätten wir doch nur jetzt auch so ein Wetter wie damals dort,….. seufz
bibber
Zur Aussichtsplattform gingen wir garnicht mehr. Was sollte man denn auch sehen, ausser Wolken, Regenwolken, …..
Ausserdem froren die Kinder und der nächste Schauer rückte an.
Schade …..
Also fuhren wir mit der SSB wieder zurück zu unserem Ausgangsort
Ausblicke aus dem Zug:
Auf dem Rückweg hielten wir auf dem Abstellgleis, um die hinauffahrende Bahn passieren zu lassen
Anschliessend hatten wir noch etwas Zeit bis zu unserem Termin und fuhren in die nahegelegene Baumanns-Höhle
Die Baumanns-Höhle ist die älteste Schau-Tropfsteinhöhle Deutschlands.
Früher war sie verbunden mit der direkt daneben liegenden Hermannshöhle, heute sind beide Höhlen getrennt, können aber beide besichtigt werden.
Meine Mutter wollte nicht ‘schon wieder’ in eine Tropfsteinhöhle, also ging ich mit den Kindern alleine. Ich zahlte den Familieneintrittspreis von 29 € und wartete auf die nächste Führung. Alleine darf man die Höhle nicht betreten.
Und noch ein Verbot gab es leider: Filmen und Fotografieren. In der Vergangenheit kam es im Zusammenhang mit fotografierenden Touris wohl zu Unfällen, denn die Wege sind rutschig, die Decken hängen teilweise tief, da muss man teilweise sehr aufpassen. Daher hat man es verboten. Leider …… Es gibt so viele schöne Motive in der Höhle …..
Im Eingangsbereich befindet sich u.a. ein Wunschbrunnen. Ich schreibe das an erster Stelle, weil unsere älteste Tochter den am allerbesten fand und sagte “Mama, das war das beste, das muss du als erstes in deinen Bericht schreiben, da kann man sich was wünschen und sich was wünschen können ist wichtig!” Von uns liegt nun auch Klimpergeld im Wunschbrunnen.
Dem Wunsch unserer Tochter, das als erstes zu erwähnen, komme gerne nach :)
Weiter gehts:
Der Eingangsbereich
Im Eingangsbereich gibt es nicht nur einen Wunschbrunnen, sondern auch einen umfangreichen Informationsbereich, der den geschichtlichen und geologischen Hintergrund der Höhle erläutert.
So vergeht die Wartezeit schnell.
Unsere Nina hat sich noch als Andenken eine Schatzkiste gekauft – eine kleine Holztruhe mit vielen kleinen Edelsteinen. Wer möchte, kann auch größere Edelsteine kaufen.Oder sonstigen Tourikram.
Nur Stalagtiten und Stalagmiten, so heißen die Dinger, die in Tropfsteinhöhlen von der Decke hängen oder aus dem Boden wachsen, kann man nicht kaufen.
Sie entstehen, wenn Regenwasser durch das Bergmassiv sickert und dabei die aufgelösten Minerale mitnimmt, welche sich dann in der Höhle an den Tropfen wieder ablagern. Von der Decke händen dann die Stalagtiten und dort, wo der Tropfen auf den Boden tropft, wachsen die Stalagmiten. Wenn sich beide Säulen berühren, nennt man sie Stalagnat.
Würde man jedenfalls sich so ein Ding abbrechen und mitnehmen (und das war früher als Souvenir sehr beliebt), würden sie austrocknen und irgendwann zu einem Häufchen Kalk zerbröseln.
Die Führungen finden ca alle 30 Minuten statt.
In der Höhle war es recht kühl. Im Sommer wie im Winter sind es hier kostant 8 °C bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit.
600 Meter gingen wir durch die Gänge, 300 Stufen, bergauf und bergab, oft mit eingezogenem Kopf.
Die Fotos stammen von der Website
Nach einem kurzem Lauf kamen wir in eine große Höhle mit vielen Stühlen, Platz für 300 Besucher. Ok, ich habs nicht nachgezählt, sondern nachgeschlagen ;).
Es ist der Göthesaal, ca 2500 qm groß; hier finden Theateraufführungen statt, wer möchte, kann sich hier auch trauen lassen. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn Göthe persönlich war seinserzeit zweimal in dieser großen Höhle.
Weiter ging es, informativ, sehr kindgerecht.
Unsere Jana hatte etwas Angst, Marc und Nina waren begeistert und gingen immer vorne voran und lauschten den Worten der Gruppenführerin.
Janas anfängliche Angst wandelte sich mehr und mehr in Staunen und Begeisterung und sie ließ sich von ihren beiden Geschwistern anstecken, die immer neue Formen in den Gebilden aus Stalaktiten, Stalakmiten, Vorhängen etc erkannten.
Mittig gab es eine Treppe, hier wartete eine Fotografin und es wurde ein Gruppenfoto gemacht. Am Ausgang konnte man dies käuflich erwerben, Kosten um die 3 €, auf jeden Fall nicht teuer.
Der Ausgang befand sich sehr weit oberhalb im Berg und wir gingen ein paar Hundert Stufen bergab Richtung Parkplatz.
Tropfsteinhöhle mit Kindern?
JA !
Aber: Festes Schuhwerk. Jacken. evtl. dünne Mützchen (unsere haben ihre aber direkt wieder ausgezogen, war doch zu warm) . Kinder immer an die Hand nehmen. Und ich fand unsere 5-jährigen vom Alter her schon so grade noch ok, sehr viel jünger wäre es weder für die Kinder, noch für die Eltern schön gewesen, denn man muss bei der Führung mithalten, zuhören und bei den Wegen auch teilweise sehr aufpassen.
Die große Lok von Rübeland
……
Auf dem Rückweg haben wir voll und ganz unserem Navi vertraut ….
…. und landeten mitten im Steinbruch. ….
Kilometerlange Förderbänder
Endlich wieder auf dem richtigen Weg ! Danke Navi für diese Excursion …..
Wir haben gesehen, dass es dort auch Besucherbergwerke, Erlebnispfade, Waldpfade, Malerische Städte, Schlösser, Kletterparks, Papiermuseum, Köhlerrei, Reiterhöfe, Glasbläserreien, Tierparks, Kuranlagen, Talsperren, Badeseen, Mühlen, Türme, Märchenpfade und vieles mehr gibt.
Harz – wir kommen definitiv wieder !!!!!!! Und dann mit etwas mehr Zeit und hoffentlich besserem Wetter.
Mit einem letzten Blick auf den Brocken verabschiedete sich der Harz von uns und ich mich von euch.
Ich hoffe, die Reise hat euch Spaß gemacht !!!!
Bis zum nächsten mal :)
Hallo Elly.
Danke für diesen schönen Bericht. Ich war als Kind mit meinen Eltern ganz oft in dem Harz. Ich freue mich jetzt schon wenn ihr da wieder seid und Du den nächsten Bericht schreibst!
Gruß
Marina